Scurrows gegen Shurjoka – wer belügt hier eigentlich wen?




Der Kampf um die Deutungshoheit


Der Internetbeef zwischen Shurjoka und männlichen Streamern wie Scurrows, KuchenTV oder Tobias Huch nimmt immer groteskere Züge an. Wenn es nach Shurjoka (Pia Scholz) geht, ist Scurrows ein Triebtäter hinter der Fassade eines Nazi-Trolls, der den ganzen Tag mit einem Selfiestick über die Gamescom-Messe läuft und namentlich nicht genannten Frauen belästigend in den Ausschnitt filmt. Diese Darstellung hat die Zivilkammer 24 des Landgerichts Hamburg mit der Zustellung der Urteilsbegründung am 20.11.2024 im Zivilverfahren untersagt.

Shurjoka dürfe sich belästigt fühlen – mehr aber auch nicht. Hält sich die Content Creatorin an das Urteil?

Nachdem Scurrows seinen Prozessbericht veröffentlicht hatte, zog Shurjoka am selben Tag nach. Sehenswert: Scurrows’ 15-minütige Reaction mit mittlerweile 97.000 Aufrufen. Weniger sehenswert: die unzähligen Reactions des üblichen Monetarisierungs-Beefteams – reine Zeitfresser. Wir bleiben bei den Highlights.



Zwei Tage später, am 22.11.2024, ging Shurjoka mit einem Twitch-Stream online (abrufbar unter streamrecorder.io), der einige bemerkenswerte Ausführungen enthält. Ausschnitte verbreiteten sich in den sozialen Medien – allein die beiden nachfolgend zitierten Posts erreichten rund 40.000 Personen.

In ihrem Stream zeigte sich Shurjoka äußerst geschickt darin, das Gericht für ihre Sicht der Dinge zu vereinnahmen. Dabei dichtet sie dem Gericht Aussagen und Feststellungen an, die bei genauer Betrachtung des Urteils und seiner Begründung schlicht nicht stimmen können. Man fragt sich: Wer belügt hier eigentlich wen? Das Gericht die Parteien? Scurrows seine Community? Oder Shurjoka ihre eigene?

Die auffälligsten Aussagen lauten:

„Und es wurde auch bestätigt, dass er mir ins Dekolleté gefilmt hat, weil man es auf dem Videoausschnitt gesehen hat, den er eingereicht hat. Und deswegen darf ich auch immer noch sagen, dass er mir ins Dekolleté gefilmt hat, obwohl sie auch das versucht haben zu unterbinden. Das haben sie aber nicht durchbekommen, weil das Gericht gesagt hat »naja das sieht man ja«.”

„Ich darf ja einige Sachen nicht mehr reproduzieren, aber ich find’s schon witzig, weil ja ganz klar festgelegt wurde, der hat mir ins Dekolleté gefilmt und man hat das gesehen in dem Videoausschnitt [...]”

„Das Gericht hat alles bestätigt in Bezug auf den (sic!) Belästigungsding, was ich gesagt habe [...]”

„Jetzt hat das Gericht das bestätigt, was ich letztes Jahr gesagt habe, und festgelegt »ja, alles was ich gesagt habe, ist richtig, ich habe nicht gelogen, nichts davon [...]«”

„Er hat mich auf der Gamescom belästigt. Das Gericht hat alles, was ich gesagt habe, bestätigt – hat bestätigt, dass ich in diesem Thema nicht gelogen habe, obwohl ich eine Lügnerin genannt wurde, und dass der ganze sexuelle Belästigungsarc [...] von ihm erlogen war, dass das Gaslighting par excellence ist, von ihm und seinen Männerrechtlern [...] und dann haben wir ein Gerichtsurteil, das es nochmal festhält und die Dudes tun so, als hätten sie einen Punkt gemacht, als ob das Gerichtsurteil nicht gerade bestätigt hätte, dass Scurrows’ Einmischung in das Thema [...] eine dreckige Lüge war und das gerade bestätigt wurde von ‘nem Gericht.”


Shurjoka erzählt nicht alles falsch, doch sie greift zu falschen Tatsachen, um ihre Version der Ereignisse plausibel wirken zu lassen. Wahrscheinlich wird Scurrows darauf mit Ordnungsmittelanträgen reagieren.

KuchenTV hingegen hat ganz andere Sorgen. Wer aus seiner Sicht unangenehmer ist – Shurjoka oder das Finanzamt – weiß nur er selbst:


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