Luigi Mangione Prozessupdate – innocent until proven guilty


— Eigene Recherche und Auswertung internationaler Quellen




Vorgeschichte und
Anklagepunkte


Luigi Nicholas Mangione (geb. 6. Mai 1998) ist verdächtig, den damaligen CEO des börsennotierten Versicherungskonzerns UnitedHealthcare, Brian Thompson, am 4. Dezember 2024 in New York City auf offener Straße erschossen zu haben. Auf den hinterlassenen Patronenhülsen fanden sich die Worte “Delay” (verzögern), “Deny” (ablehnen) und “Depose” (absetzen/ entmachten/ loswerden), was als Anspielung auf “Delay/Deny/Defend”-Strategien von Versicherungsunternehmen verstanden werden kann, mit denen Behandlungs-, Therapie- oder Zahlungsansprüche von Versicherten verzögert, abgelehnt oder auf den Klageweg verwiesen werden.

Der Täter flüchtete; eine landesweite Fahndung setzte ein. Am 9. Dezember 2024 wurde Luigi Mangione von Einsatzkräften der örtlichen Polizei in Altoona (Pennsylvania) in einem McDonald’s-Restaurant festgenommen. Zuvor hatte Mangione den anwesenden Polizisten auf Nachfrage mitgeteilt, sein Name sei “Mark Rosario”.

Als Mangione, der als privilegiert und intelligent gilt, am 10. Dezember 2024 zu einer Anhörung in ein Gerichtsgebäude in Pennsylvania verbracht wurde, äußerte er durch lautes Rufen vor dem Gebäude, die Berichterstattung über den Fall beleidige die Intelligenz des amerikanischen Volkes und dessen gelebte Erfahrung.

Mangione wird gestattet, in ziviler, formeller Kleidung vor dem New York State Supreme Court zu erscheinen.

Anklagen

1.) THE COURT OF COMMON PLEAS OF BLAIR COUNTY PENNSYLVANIA - CRIMINAL DIVISION

In Pennsylvania werden dem Angeklagten folgende Straftaten zur Last gelegt: Urkundenfälschung bzw. Manipulation von Dokumenten, Waffenführen ohne Lizenz, falsche Identitätsangaben gegenüber der Polizei sowie Besitz von Gegenständen einer Straftat.

2.) THE NEW YORK STATE SUPREME COURT, CRIMINAL TERM

Hier laute(te)n die Anklagepunkte gegen Luigi Mangione unter anderem auf Mord ersten Grades in weiterer Verfolgung einer terroristischen Handlung, Mord zweiten Grades als eigenständiges Terrorismusdelikt, vorsätzlichen Mord zweiten Grades sowie auf mehrere Waffen- und Urkundendelikte.

Der Angeklagte stellte einen Sammelantrag, mit dem er Voranhörungen beantragte, um die Rechtmäßigkeit von Vernehmungen, Durchsuchungen und der Sicherstellung von Beweismitteln überprüfen zu lassen. Der Angeklagte beantragte außerdem, die Terrorismusvorwürfe als rechtlich unzureichend abzuweisen, die gesamte Anklage wegen angeblicher Verstöße gegen den Grundsatz “ne bis in idem” aufzuheben und das Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof bis zur Entscheidung in dem parallel geführten Bundesverfahren auszusetzen.

Die Staatsanwaltschaft stimmte der Durchführung der beantragten Vorverhandlungen zu, widersprach jedoch den Anträgen auf Abweisung der Anklagepunkte und auf Aussetzung des Verfahrens. Nach weiteren wechselseitigen Schriftsätzen prüfte das Gericht die Eingaben und fand zu folgender Zwischenentscheidung: „Der New Yorker Richter Gregory Carro hat am Dienstag (16.09.2025) die Terrorismusvorwürfe gegen Luigi Mangione abgewiesen und damit die Theorie des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan in einem Mordfall des Staates zurückgewiesen, wonach die Tötung des UnitedHealthcare-CEO Brian Thompson „dazu bestimmt war, Terror zu verbreiten”. Richter Carro ließ die übrigen Anklagepunkte bestehen, darunter die Anklage wegen Mordes zweiten Grades, die von den Staatsanwälten den Nachweis verlangt, dass Mangione die Absicht hatte, Thompson zu töten, jedoch nicht, dass er dies als terroristischen Akt tat. Die Entscheidung Carros hob die beiden Hauptanklagepunkte in Mangiones Verfahren auf Landesebene auf und bewahrte ihn so vor einer lebenslangen Haftstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit. Der 27-jährige Absolvent einer Eliteuniversität sieht sich zudem einem parallel laufenden Bundesverfahren mit der Möglichkeit der Todesstrafe gegenüber. Weiter erklärte Richter Carro, die Argumentation der Verteidigung, die konkurrierenden Anklagen stellten eine Doppelbestrafung dar, sei verfrüht. Mangione, eine Symbolfigur für Menschen, die mit der Krankenversicherungsbranche unzufrieden sind, wirkte gut gelaunt und hob die Augenbrauen in Richtung seiner Unterstützer.”

3.) UNITED STATES DISTRICT COURT FOR THE SOUTHERN DISTRICT OF NEW YORK (SDNY)

Laut dem U.S. Department of Justice (DOJ) ist Mangione angeklagt wegen Mordes unter Verwendung einer Schusswaffe angeklagt, worauf die Höchststrafe lebenslange Haft oder die Todesstrafe steht; außerdem wegen Stalkings mit Todesfolge über Staatsgrenzen hinweg, worauf lebenslange Haft steht; sowie wegen Stalkings unter Nutzung von Einrichtungen des zwischenstaatlichen Verkehrs, worauf ebenfalls lebenslange Haft steht; und wegen des Abfeuerns einer mit einem Schalldämpfer ausgestatteten Schusswaffe zur Begehung eines Gewaltverbrechens, worauf lebenslange Haft und eine Mindeststrafe von 30 Jahren stehen. Ein Bundesrichter soll das Strafmaß unter Berücksichtigung der US-amerikanischen Strafzumessungsrichtlinien und anderer gesetzlicher Faktoren festlegen. 

Die stellvertretenden US-Staatsanwälte Dominic A. Gentile, Jun Xiang und Alexandra Messiter vom Southern District of New York führen die Anklage.

Richter / Staatsanwälte / Ermittler bzw. Polizisten

Eine Liste mit den Namen der Beteiligten wird zusammen mit dem nächsten Update veröffentlicht.

Legal Team (Rechtsanwälte von Luigi Mangione)

Luigi Mangione wird vor dem New York Supreme Criminal Court von Karen Friedman Agnifilo, Marc Agnifilo und Jacob Kaplan von der Kanzlei Agnifilo Intrater vertreten. Der erfahrene Rechtsanwalt Avi Moskowitz von der Kanzlei Moskowitz Colson Ginsberg Schulman wurde für das Bundesverfahren bestellt, da mindestens eine der Anklagen die Todesstrafe vorsieht. In Pennsylvania wird Mangione von Thomas Dickey von der Kanzlei Tom Dickey Law Offices vertreten. (Quelle: https://www.luigimangioneinfo.com/)


Informationsseite zur Rechtsverteidigung und Spendenkampagne

Das Verteidigerteam von der New Yorker Kanzlei “Agnifilo Intrater” hat unter ︎︎︎ https://www.luigimangioneinfo.com/ eine die laufenden Verfahren begleitende/kommentierende Informationsseite eingerichtet. Parallel dazu läuft auf der Plattform “GiveSendGo” eine Spendenkampagne zur Errichtung eines Unterstützerfonds, mit dem Ziel 1.500.000 US-Dollar für die Finanzierung der Rechtsverteidigung Luigi Mangiones einzuwerben. Bislang sind 1.390.956 USD zusammengekommen. Höchstspenden: 50.000 USD von Anonym, mit dem Kommentar: „Ich wusste bereits von den verweigerten lebensrettenden Behandlungen für Krebspatienten (wie meine Mutter) und schwerkranke, ältere Menschen sowie vom Untersuchungsbericht des Senats. Ich hörte sie vor Schmerzen weinen; es war immer eine schwierige Situation.” Weitere hohe Einzelspenden betragen 36.500 USD, 2 x 30.000 USD, 20.000 USD, 11.000 USD und 10.000 USD.

Eine zuvor auf der Konkurrenzplattform “GoFundMe” gestartete Kampagne wurde wegen Verstoßes gegen die Nutzungsrichtlinien (keine Finanzierung von Kosten aus Strafverfahren) suspendiert.

Schwächen in der Beweisführung

Nach Ansicht der Verteidigung soll es bei der Festnahme Luigi Mangiones am 9. Dezember 2024 zu seiner rechtswidrigen Befragung sowie zu ebenso rechtswidrigen Durchsuchungen seines Rucksacks (dunkles Modell) gekommen sein. Bei der ersten Durchsuchung im McDonald’s-Restaurant soll zunächst nur das Magazin einer Waffe gefunden worden sein; eine Schusswaffe – offenbar mittels 3D-Druck hergestellt –, ein Schalldämpfer sowie tagebuchartige Notizen und Tipps zur Flucht, die sich tiefer im Rucksack befunden hätten, seien dabei übersehen worden. Dies gab eine beteiligte Polizeibeamtin im Rahmen einer Anhörung zur Beweisaufnahme an. Die genannten Gegenstände seien erst bei einer weiteren Durchsuchung auf der Polizeistation in Altoona entdeckt worden.

Auf dem Videomaterial der Körperkameras der Polizisten ist zu hören, wie die Beamtin den anderen Einsatzkräften zuruft: „Da ist eine Waffe!”, während Mangione nur wenige Meter entfernt mit gefesselten Knöcheln durchsucht wird.

Das in Mangiones Rucksack gefundene handschriftliche Dokument soll folgenden Text beinhalten: „An die Bundespolizei – Ich werde mich kurz halten, da ich Respekt vor eurer Arbeit für unser Land habe. Um Ihnen die Ermittlungen zu erleichtern, halte ich fest, dass ich allein gehandelt habe. Es war recht einfach: ein bisschen grundlegendes Social Engineering, einfaches CAD und viel Geduld. Der Notizblock, falls vorhanden, enthält einige meiner Notizen und To-Do-Listen und sollte einiges klarstellen. Meine Geräte sind nicht leicht zugänglich, weil ich Software Engineer bin, also helfen die wahrscheinlich nicht. Ich entschuldige mich für jedwede Traumata, die ich verursacht haben könnte, aber die Tat war notwendig. Um ehrlich zu sein, haben es diese Parasiten nicht anders verdient. Zur Erinnerung: Die USA stehen auf Platz 1 der teuersten Gesundheitssysteme weltweit, und trotzdem sind wir bei der Lebenserwartung bloß auf Platz 42. United [Healthcare] ist die nach dem Börsenwert [unlesbar]-größte Firma der USA, größer sind nur Apple, Google, Walmart. Sie ist immer weiter gewachsen, aber unsere Lebenserwartung? Nein, die Wahrheit ist, dass diese [unlesbar] einfach viel zu mächtig geworden sind, und sie immer weiter unser Land ausnutzen, weil es die Amerikanische Öffentlichkeit es ihnen ohne Konsequenzen so erlaubt. Selbstverständlich ist das Problem noch komplexer, aber ich habe nicht den Platz und bilde mir ehrlich auch nicht ein die qualifizierteste Person zu sein, um es vollständig darzustellen. Aber es haben bereits viele die Korruption und die Gier enthüllt (z.B. Rosenthal, Moore), bereits vor Jahrzehnten, und die Probleme grassieren weiter. Es ist keine Angelegenheit fehlenden Bewusstseins mehr, sondern einfach ein Spiel der Macht, das von denen gespielt wird. Anscheinend bin ich der Erste, der sich das mit brutaler Ehrlichkeit eingesteht.”

Die Verteidigung macht geltend, dass Mangione erst rund zwanzig Minuten nach dem ersten polizeilichen Kontakt im McDonald’s-Restaurant über seine Rechte belehrt worden sei. Ihm sei auch nicht bewusst gewesen, dass er als Verdächtiger einer oder mehrerer Straftaten befragt, vernommen und dabei aufgezeichnet werde. Die Beamten seien zudem fälschlich davon ausgegangen, dass die beabsichtigte bzw. vollzogene Festnahme Mangiones eine Durchsuchung ohne richterlichen Beschluss rechtfertige. Ergänzend hätten sie sich darauf berufen, der Rucksack habe aus präventiven Gründen auf einen möglichen Sprengsatz (Bombe) untersucht werden müssen, was die Verteidigung als wenig glaubwürdig zurückweist.

Was die Annahme eines möglichen Sprengsatzes im Rucksack betrifft, wird entgegengehalten, dass von den Beamten weder Spezialisten hinzugezogen worden seien noch Sicherungsmaßnahmen, eine Evakuierung des Restaurants oder anderweitige Absperrungen rund um den verdächtigen Rucksack erfolgt seien. Solche “Ausflüchte” seien vielmehr angeführt worden, um die aus Sicht der Verteidigung illegale Durchsuchung von Mangiones Gegenständen zu verschleiern.

Das Vorgehen der Polizisten bzw. Beamten könnte bereits für sich genommen im Widerspruch zum vierten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika stehen, der vor unangemessenen Durchsuchungen und Beschlagnahmen schützt: „Das Recht des Volkes auf Sicherheit der Person und der Wohnung, der Urkunden und des Eigentums vor willkürlicher Durchsuchung, Festnahme und Beschlagnahme darf nicht verletzt werden, und Hausdurchsuchungs- und Haftbefehle dürfen nur bei Vorliegen eines eidlich oder eidesstattlich erhärteten Rechtsgrundes ausgestellt werden und müssen die zu durchsuchende Örtlichkeit und die in Gewahrsam zu nehmenden Personen oder Gegenstände genau bezeichnen.”

Am 18. Dezember 2025 stellte die Verteidigung eine in der Berichterstattung verbreitete Falschaussage im Zusammenhang mit Mangiones Mutter richtig und forderte Polizei und Staatsanwaltschaft zu einer umfassenden öffentlichen Richtigstellung auf: „Vor einem Jahr gab es eine Pressekonferenz, auf der die Beweislage und die Gründe für die Annahme, dass Herr Mangione das Verbrechen begangen hat, erläutert wurden. Dabei wurde unter anderem auf eine Aussage seiner Mutter verwiesen, sie könne sich vorstellen, dass er so etwas tun würde. Diese Aussage ist absolut falsch und wurde nie getätigt. Wir haben diesbezüglich Akteneinsicht beantragt. Die Staatsanwaltschaft versicherte uns, uns alle Unterlagen zur Verfügung gestellt zu haben; wir haben sogar Material von der Polizei in San Francisco angefordert. Eine solche Aussage existiert nicht. Sie wurde nie gemacht. Im Gegenteil: Frau Mangione sagte, sie könne sich niemals vorstellen, dass ihr Sohn eine Gefahr für sich oder andere darstellen würde. Wir haben dies heute erneut protokolliert, und weder die New Yorker Polizei noch die Staatsanwaltschaft von Manhattan haben die Aussage korrigiert. Es handelt sich um eine voreingenommene Aussage, die vielfach wiederholt wurde. Und ja, ich wiederhole sie hier. Da Sie dies aber immer und immer wieder veröffentlicht haben, weil es sich um eine wesentliche Information handelte, auf die sich die New Yorker Polizei laut Detective Kenny in diesem Fall stützte, möchten wir, dass die New Yorker Polizei, die Polizei von San Francisco oder die Staatsanwaltschaft von Manhattan diese höchst voreingenommene und nie getätigte Aussage richtigstellt.”


Vorwurf des Interessenkonflikts gegen US-Generalstaatsanwältin Pamela Jo Bondi

Luigi Mangione erhebt gegen US-Generalstaatsanwältin Pamela Jo Bondi (kurz: Pam Bondi) den Vorwurf eines möglichen Interessenkonflikts. Der Grund hierfür ist Bondis frühere Tätigkeit für die Lobby- und Beratungsfirma “Ballard Partners”, einem einflussreichen Unternehmen mit engen Verbindungen zur Trump-Administration. Ballard Partners beschäftigte neben Bondi, die die Todesstrafe gegen Mangione durchsetzen will, auch weitere politisch exponierte Persönlichkeiten, darunter die heutige Stabschefin des Weißen Hauses, Susie Wiles.

Zu den Kunden von Ballard Partners zählte die UnitedHealth-Gruppe.





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