Streamer Kevin Hartwig @kevinitsofficial: Erstes Exposed-Video nach dem Gerichtsprozess in Frankfurt am Main – eine Kurzanalyse




Am 25. September 2025 zelebrierte Kevin Hartwigs neues Exposed-Video »Dieser TIKTOKER verliert nach SKANDAL im Pflegeheim seinen JOB!« Premiere auf YouTube. Am 26. September ging der Streamer am Nachmittag zusätzlich live und erklärte seiner Community „Ich werde mein Format weitermachen. Ob ich da verklagt werde, oder nicht – ob ich da langfristig abgemahnt werde, oder nicht.“ An einem aufklärerischen Format, das Missstände aufdeckt, ist erstmal nichts zu kritisieren. Es geht um das w i e – auch zukünftig.

Die YouTube-Kanäle des Streamers (@Kevinits und @Sigma_Kevin) stehen in Bezug auf die Followerzahl nahezu still. So steht der Hauptkanal seit Wochen unverändert bei 306.000 Followern, der Reactions-Kanal ebenfalls seit Wochen unverändert bei 33.900 Followern. Der dritte Kanal, den Hartwig unter @EinfachKevinits betreibt, weist ca. 3.570 Follower auf.

Seit dem Gerichtsprozess in Frankfurt am Main hat sich der juristische Rahmen verschoben. Was vorher als konfrontativ und provokant galt, wird nun konkret als rechtswidrig gewertet (Vgl. Internetpranger). Nach unserer Beobachtung ist der Streamer mit seinem neuesten Exposed-Video zwar augenscheinlich back on track. Gleichzeitig zeigt sein Reactions-Kanal so viele Ausweichbewegungen in kurzer Zeit, dass ein Eindruck kreativer Lähmung entstanden sein mag, was die Sichtbarkeit dieser Videos beeinträchtigt. Kevin Hartwig hat sich durch seine rausgepickten Einzelfälle, die rechtlich unsicher, juristisch angreifbar und langfristig sogar langweilig sind, in eine figurative Sackgasse manövriert, in der jede neue Bewegung mit einem Risiko verbunden ist: Relevanzverlust oder Rechtsstreitigkeit. Hartwig der Enthüller, der Rächer, der Entlarver ist nicht mehr nur Jäger, sondern auch Ziel (z.B. von Rechtsanwälten). Er ist Gefangener seines eigenen Stils.



Hartwig, dessen Exposed-Format skandalgetrieben funktioniert, hat sich eine toxische Zuschauerbindung aufgebaut. Er zieht Publikum an, das zum Ton des Formats passt, nicht unbedingt zum Thema. Es ist (im Großen und Ganzen) keine Community mit Lösungshorizont, sondern eine mit der Identität des »Mobs gegen den Missstand«, emotional unterernährt, weil sie den Krawall will. Die Aufrufzahl eines erst kürzlich veröffentlichten Videos über Hartwigs Besuch im Landtag Nordrhein-Westfalen fiel vergleichsweise gering aus. In solchen Fällen versteht es der Streamer fast schon zirkelschlussartig, den Relevanzverlust auf den YouTube-Algorithmus zu schieben und nach Belegen zu suchen, wen es außer ihm noch getroffen hat (halb YouTube natürlich). So gesehen tritt für Hartwig zusätzlich ein Kapitalproblem zutage: Das Publikum ist seine Hypothek. Ein Wechsel von Konzept oder Stil würde nicht als Entwicklung wahrgenommen, sondern als Verrat.

Auch die Aufrufzahl seines aktuellen Exposed-Videos »Dieser TIKTOKER verliert nach SKANDAL im Pflegeheim seinen JOB!« – derzeit rund 30.500 Views – dürfte den Streamer nicht zufriedenstellen. Auffällig war, dass Hartwig das Video zunächst mit einem völlig anderen als dem derzeitigen Thumbnail veröffentlicht hat:







Das war ihm und seiner Krawall-Community jedoch zu „unprangerig“. Daher wurde das Thumbnail nachträglich ausgetauscht und durch eine Grafik ersetzt, auf der die möglichst drastisch klingenden Begriffe „Strafanzeige“ und „Kündigung“ prangen. Den erhofften Boost erhielt das Video dennoch nicht.

Das ist das “Konzept” dieser Exposed-Videos – ein Narrativ, das bald auserzählt sein dürfte. Es ist auf Dauer nicht attraktiv, Einzelne aus der Masse zu ziehen und niederzutrampeln.

Das Gute: Talent und Ausstrahlung sind vorhanden.

Hartwig könnte sich für zwei Monate zurückziehen, an einem Reset arbeiten, zurückkehren – und alle überraschen (ohne zu überfordern). Er könnte Personen, die er verletzt und mit Exposed-Videos rechtswidrig durchs Internet gejagt hat, um Entschuldigung bitten und eine Kooperation mit ihnen anstreben. Seine Kanäle brauchen neue Namen und grafische Upgrades. Hartwigs thematisches Spielfeld muss größer und einflussreicher werden. Nicht Hartwig selbst sollte im Mittelpunkt stehen, sondern investigative, journalistische, kommentierende und aufdeckerische Tätigkeiten, die einem höheren Auftrag dienen.

Buckminster NEUE ZEIT,
Berlin, am 27. September 2025




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